Wenn Jede*r immer nur sein eigenes Süppchen kocht, schmeckt’s auf Dauer überall fad‘, finde ich.
Miteinander in Kontakt zu kommen, um gemeinsam Dinge zu verändern und Neues zu entwickeln, braucht auch Mut, Offenheit und Bewegungsbereitschaft – auf allen Seiten.
Wie spannend und bereichernd das sein kann – und wie herausfordernd.
Vielleicht ist es schön bequem und angstfreier, “unter sich“ zu bleiben, die eigene Komfortzone nicht zu verlassen und eine kleine oder auch größere Gemeinschaft zu bilden, die sich selbst hält und bestärkt.
Vielleicht verhindert das aber auch so viel?
Therapeut*innen unter sich, Jurist*innen unter sich, Betroffene unter sich, Wissenschaftler*innen unter sich – viele “Runde Tische“, die nie vollständig bunt besetzt sind. Wie schade!
Betroffene UND privat UND beruflich Unterstützende können GEMEINSAM so viel mehr auf Dauer bewegen und verbinden, als wenn sie sich (aus unterschiedlichsten Gründen) separieren.
Auf Tagungen, Podiumsdiskussionen und in Mediendarstellungen “Quotenbetroffene“ zu präsentieren, sich Inklusion auf die Fahnen/Flyer/Inhaltsangaben zu schreiben, aber letztlich doch nur “Multiwashing“ zu betreiben, ist das Gegenteil von “Zusammenarbeit“.
Auf Augenhöhe und mit Freude und guter Energie in Austausch miteinander kommen und dabei auch neugierig auf Ähnlichkeiten und Verschiedenheiten sein, das ist das, was ich mir im Zusammenhang mit Vernetzung wünschen würde.
Am 2.Juni zum Beispiel und auch sonst. 🙂
Ich kann das verstehen, aber bitte vergiss nicht, dass es für manche keine Komfortzone gibt- never! Ich habe aber auch keine Idee, wie das positiv geändert werden kann. Vielleicht wirklich erstmal „zuhören“, „zusehen“ akzeptieren?
Vielleicht definieren wir “Komfortzone“ unterschiedlich? Magst du was dazu schreiben, was du darunter verstehst?
Ich jedenfalls meine damit einen “Bewegungsradius“ innerhalb dessen sich jemand “eingerichtet“ hat. “Komfort“ im Sinne von “schön da“ bedeutet das nicht immer.
Ganz einfach runtergebrochen bedeutet Komfortzone für mich, dass es ein Bereich ist, in dem irrwitzigerweise sowas wie Überschaubarkeit, Sich Schützen können, so etwas wie ein bisschen Vertrauen entwickeln können ,
ähnliche Werte teilen mit anderen, die dort sind, möglich sind.
Was ist „eingerichtet“? Es gibt immer welche, die auf dem Sprung sind . „Eingerichtet“ bedeutet für uns, dass angenommen wird, ein Spiel zu kennen, dass versucht wird es mitzuspielen, Verhaltensmuster zu erkennen und zu erfüllen, wobei erfahrungsgemäß in böse Fallen gestolpert wurde, weswegen es hier immer welche gibt, die niemals eine wirkliche Komfortzone kennen und akzeptieren. Komfortzone und Kommunikation/Kontakte/Austausch sind für uns sehr widersprüchliche Begriffe. Darum haben wir vorgeschlagen, dass zuhören und zusehen die ersten ganz wichtigen Schritte in diese Richtung sind. Es wäre schade, wenn alle die, die eure energiereichen und lebendigen und positiven Impulse so (noch) nicht teilen (können/wollen) verloren gehen würden.
Ich bin nicht eingerichtet. Definitiv nicht. Und ich will nicht verloren gehen.
Danke fürs Beschreiben. Ich wünsche mir auch, dass niemand verloren geht. Und ich versuche, gut zuzuhören.
Vielen Dank für Dein Engagement!
Ja, „interdisziplinäre“ Vernetzung halte ich auch für sehr wichtig, und persönliche Treffen sind dazu sehr wertvoll.
Bad Oldesloe ist für mich sehr weit weg.