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Keine Zumutung!

©PaulaRabe

Es ist keine Zumutung, Viele zu sein!

In Beziehung zu leben, nach innen und nach außen, bringt immer wieder Herausforderungen mit sich: Vertrauen, Offenheit, Intimität, Kontinuität, Kommunikation, Streitkultur, Toleranz, Grenzen- all das sind keine peanuts!

Es braucht Mut und Entscheidungen und vor allem Liebe, um sich darauf einzulassen.

Bei Menschen mit Dissoziativer Identitätsstruktur können sich spezielle Themen im Kontext von Partner*innenschaft und Freund*innenschaft auftun, die sich innen und außen auswirken und somit auch das/die Gegenüber betreffen:

Wer aus dem Innensystem gestaltet die Beziehung wie und warum? Wer fühlt wie? Gibt es Eifersucht? Was, wenn manche eine romantische Beziehung mit dem Gegenüber möchten/führen, andere aber Freundschaft leben wollen- lässt sich das vereinbaren? Wer denkt/fühlt/handelt wie zu Monogamie, Polyamorie, u.a.? Wie wirken sich unterschiedliche sexuelle Orientierungen aus? …usw….

Die Auseinandersetzungen zu Fragen wie diesen können einer Beziehung eine besondere Tiefe und Nähe verleihen. Auch ein gemeinsames Durchstehen von Traumafolgesymptomen, Krisen, äußeren und inneren Bedrohlichkeiten können “zusammenschweißen“.

Es ist nicht (nur) schwer, belastend, besorgniserregend oder gar schockierend, mit einem Viele-Menschen verbunden zu sein.

Es ist auch keine “wahnsinnige Leistung“, Angehörige*r zu sein!

Von unserer Partnerin wissen wir, dass es sie sehr nervt und auch traurig macht, wenn andere Menschen ihr ihre “Anerkennung“ aussprechen wollen, dafür, dass sie unsere Partnerin ist. Als wären wir aufgrund des Vieleseins und des Gewalthintergrundes eine besondere Zumutung- und sie als Partnerin nichts weiter als die (vermeintlich gesunde) Heldin an unserer (angeblich gestörten) Seite.

Sie ist doch viel mehr als nur “die Angehörige“- und wir sind viel mehr als nur “die Vielen“.

4 Kommentare

  1. Das passiert meinem Mann auch öfter.
    Dass Kollegen zu ihm etwas sagen wie „Also ICH könnt das nicht….. ist das nicht schwierig? Hast Du keine Angst?…“
    Dabei kennen die mich nur flüchtig. Können mich in keinster Weise „beurteilen“.
    Und von meinem Mann wissen sie eigentlich auch nichts.
    Von SEINER Geschichte und all seinen Themen.

    Irgendwie vergessen die Leute, dass es um LIEBE geht.
    Nicht um Fähigkeit, Geduld (mit einem *fremden* Menschen und Thema).
    Und, dass man da reinwächst, irgendwie.

    Ich fürchte, es ist genauu DIESES Denken, das soo viele Mauern schafft und Menschen mit Trauma so sehr ausgrenzt.
    Es ist nicht *unsere* Angst – sondern die, der Anderen.

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