Wir denken an jene Menschen, die in organisierten Gewaltzusammenhängen getötet worden sind.
Wir denken an jene Menschen, die wir kannten und an jene, die offiziell nie existierten. Oder die der Welt außerhalb der Täter*innengruppe so egal waren, dass niemand nach ihnen fragte.
Wir denken an Kinder, Jugendliche und Erwachsene; an Schock und Ohnmacht und Fragmentierung; an Sprachlosigkeit und Verzweiflung und an Etagenbetten, französische Lieder und Blau.
Wir denken an Vornamen und Gesichter, an Wartezeiten, Kälte und dünne Haut; an Autobahnrattern, Nylonstrumpfhosen, Amsterdam und Lüttich. Wir denken nicht nur- wir hören, sehen, riechen, schmecken, fühlen. Wir erinnern.
Wir sind nicht die Einzigen, denen es gerade so geht.
Wo und wann haben Überlebende Möglichkeiten, über das zu sprechen, was sie (mit)erlebt haben?
Wo und wann können Details benannt und offengelegt werden, außer vor Strafverfolgungsbehörden oder in der einen oder anderen Psychotherapie?
Wer hört sich all das an, kann es ertragen und bleibt?
Wer ist bereit, den Weg -oder einen Teil davon- so mitzugehen, dass der/die Betroffene sich gesehen, gehört, verstanden und vielleicht auch getröstet fühlt?
Wo ist dieser Moment von “nicht alleine damit sein“?
Wir denken an die Osterferien 1994. Wir denken an E. Wir erinnern. Und wir haben Vertrauten von ihr erzählt. Sie kann nicht mehr vergessen werden, weil wir es nicht zulassen. Dafür braucht es auch Menschen, die bereit sind, mit uns auf die Realität zu schauen und sie als solche anzuerkennen.
An diesen Tagen und an den anderen.
https://www.youtube.com/watch?v=3L7hYGN50YE
danke 🙂
❤️
.. 💛🕊
Diese Worte bewegen mich sehr, Paula.
Gemeinsam denen zu Gedenken, die es nicht überlebt haben.
Dies gibt ein Gefühl, nicht alleine damit zu sein.
Vielleicht wird es irgendwann einen Ort geben, wo man sicher, würdevoll und gemeinsam Erinnern kann.