
Krisen, Kriege, Krankheiten, Katastrophen – es gibt so viele Gründe dafür, dass einem die Hoffnung abhanden kommen kann. Manchmal fühlt sich „hoffen“ wie ein Luxus an, den sich nur andere leisten können – oder wie eine naive Dummheit, die man selbst nicht begehen mag, weil man sich irgendwann mal schwören musste: „Nie wieder passiert mir dieser Fehler, etwas Gutes zu ersehen oder in Erwägung zu ziehen“.
Zu oft hat man erlebt, wie Hoffnung zerschlagen oder bestraft wurde; zu oft hat man den Schmerz des Verlustes und Alleingelassenseins gespürt, der umso heftiger zu werden scheint, je mehr man sich an das „vielleicht“ herangewagt hat.
Dennoch: Da ist eine Quelle im Innern, eine Strömung, ein Puls. Etwas, das niemals naiv, dumm oder fehlerhaft sein kann- weil es einfach nur „ist“.
Die Sehnsucht nach Liebe, Verbindung, Entfaltung, Lebendigkeit; das Streben nach Licht, Luft, Wärme, Nahrung – all das gehört zum Lebe-Wesen.
Wenn es keine Hoffnung mehr gibt, gibt es auch kein Leben – und andersherum.
Insofern ist Hoffnung eine lebenserhaltende Maßnahme und nie, niemals eine Dummheit. Manche Menschen behaupten etwas anderes und arbeiten an einer vollständigen Zerstörung – in sich selbst und/oder anderen.
Ich erlaube mir, zu entscheiden, mit wem ich mich verbinde – und wohin ich meinen Fokus richte.
🌸✨
Es gibt da dieses Gedicht von Emily Dickinson, was so anfängt:
“Hope” is the thing with feathers
That perches in the soul,
And sings the tune without the words
And never stops at all.
Daran musste ich jetzt nur denken. Das mit der Hoffnung fällt uns auch inner wieder schwer. Die Idee, dass die Hoffnung auch noch da ist, wenn ich ihr nicht mehr zuhöre, hilft da. Letzten Endes muss ich mich wieder für sie entscheiden, aber sie wartet geduldig.