Kontaktpunkte

Zum zeitlichen Rahmen der Peer- und Angehörigenberatung

Wir bieten seit kurzem neben der Onlineberatung auch die Möglichkeit an, ein persönliches, analoges Gespräch in der Beratungsstelle zu führen. Ein weiterer Anschlusstermin ca. 2-3 Monate später ist ebenfalls möglich. Weitere Treffen oder einen längeren Beratungsprozess können wir leider nicht anbieten.

Auch in der Onlineberatung gibt es inzwischen einen klar definierten, begrenzten Zeitrahmen: Nach zwei Monaten Emailaustausch findet eine Kontaktpause von einem Monat statt. Danach können weitere zwei Monate genutzt werden und anschließend endet der Mailkontakt. Diese „5-Monats-Regel“ hat sich aus unseren Erfahrungen der letzten 3 Jahre Peer- und Angehörigenberatung entwickelt.

Viele Menschen, die mit uns schreiben, wünschen sich eine längerfristige Begleitung. Manche empfinden den genannten Zeitrahmen als stressig und beengend und möchten sich lieber nicht darauf einlassen, weil er nicht zu ihren Bedürfnissen passt. Manche merken im Verlauf unseres Kontaktes miteinander, dass das vorgegebene Beratungsende ihnen Schwierigkeiten macht, die Zeit gar nicht reicht, ein Abschied problematisch wird, o.a.

Manche erleben den Zeitrahmen auch als hilfreich, um einen Fokus auf ein bestimmtes Thema zu halten. Sie nutzen unseren Kontakt für sich aktiv, bewusst- zum Teil auch mit dem Gedanken: „5 Monate sind besser als nichts.“

Für uns ist die zeitliche Begrenzung zum Einen wichtig, weil unsere Kapazitäten eben so aussehen, wie sie aussehen: Unsere Stundenzahl in der Peer- und Angehörigenberatung ist relativ gering. Zudem sind wir „alleine“, das heißt, wir haben keine Kolleg*innen, mit denen wir uns die Beantwortung der Mails teilen könnten.

Zum Anderen liegt uns ein „fokussiertes“, „anliegen- oder lösungsorientiertes“ Arbeiten mehr, als ein längerfristiges, „prozessorientiertes“ mit einem „offenen Ende“.

Das neue analoge Angebot ist dafür gedacht, die Möglichkeit einer persönlichen Begegnung zu eröffnen- bei der man sowohl denken könnte: „Was will man denn bitte in einem einzigen Gespräch erreichen?“, als auch „Ein einziges Treffen kann schon etwas bewegen.“ Wir haben nicht den Anspruch, in diesem Austausch etwas zu „schaffen“. Uns geht es viel mehr darum, einen Raum zu öffnen für eine bestimmte Frage oder ein bestimmtes Thema, das man miteinander so anschaut, wie es die Umstände zulassen- und zwar in einer direkten Begegnung, die sich anders anfühlen kann, als ein Kontakt per Email.

Wir haben selbst Erfahrungen damit gemacht, dass einzelne Begegnungen mit Menschen (egal, ob ebenfalls betroffen oder nicht) etwas in uns anrühren können: Ein Wiedererkennen, ein Fühlen, Wahrnehmen, sich gesehen fühlen; etwas Tröstliches, etwas Konfrontatives, etwas Relativierendes, Sortierendes, Inspirierendes, o.a.

Zufallsbegegnungen, nebenbei, kurzzeitig- und trotzdem haben sie in uns Spuren hinterlassen.

Weil wir das so erlebt haben, bzw. immer wieder auch erleben, war und ist es uns wichtig, auszuprobieren, was geschieht, wenn wir einen analogen Raum öffnen.

Begrenzte Zeit ist eben auch Zeit.

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