Meine/Unsere Idee zur Unterstützung im Peer-to-Peer-Kontext ist, im gleichwertigen, nicht hierarchisch strukturierten Kontakt das Gegenüber dabei zu begleiten, sich selbst besser kennenzulernen, sich selbst zu erfahren, eigene Quellen der Kreativität zu erschließen und eigene Gefühle, Wünsche, Bedürfnisse wahrzunehmen.
Ich/Wir empfinde(n) mich/uns nicht als „Rat-geber*innen“. Es geht vielmehr darum, mein/unser Gegenüber auf dem Weg zur eigenen „Lösung“ zu unterstützen und zu stärken.
Mein/Unser Gegenüber trägt die Verantwortung für sich und sein Leben und dafür, die Peer-Beratung/-Begleitung für sich sinnvoll zu nutzen. Ich/Wir benenne(n) die Rahmenbedingungen und Grenzen, bringe(n) mich/uns menschlich und aus meinen/unseren Erfahrungen heraus ein- aber den Prozess selbst steuert und bestimmt unser Gegenüber.
Ich/Wir erkenne(n) die Erfahrungen, Gedanken, Entscheidungen des Gegenübers an. Meine/Unsere Grenzen der Akzeptanz liegen dort, wo Gewalt ausgeübt oder verherrlicht wird. Täterloyales oder täterimmitierendes Verhalten oder Kommunizieren spiegel(n) ich/wir als solches zurück und erwarte(n) eine respektvolle Sprache mir/uns gegenüber.
Für mich/uns besonders wertvolle Effekte des Peer-to-Peer-Konzeptes sind z.B. die Stärkung der Selbstwahrnehmung und des Selbstwertgefühls, die Entwicklung von Haltungen zu bestimmten Themen, das Ernstnehmen eigener Wünsche und Ideen, die Wertschätzung der eigenen Persönlichkeit(en) und inneren Strukturen/Dynamiken, Aufbau und Stärkung von tragfähigen Verbindungen nach innen und außen, Entwicklung von mehr Unabhängigkeit, u.a.
Rahmenbedingungen:
Ich/Wir bin/sind als Peer-und Angehörigen-Berater*innen an die Beratungsstelle „Frauen helfen Frauen Stormarn e.V.“ angebunden
Ich/Wir nutze(n) zur Überprüfung, Reflektion und Qualitätssicherung meiner/unserer Arbeit Intervision, Supervision und Weiterbildung.
Außerhalb der Beratungsstelle gilt für mich/uns die gesetzliche Schweigepflicht.
Du/Ihr hast/habt das Recht, im Kontakt anonym zu bleiben.
Ich/Wir lese(n) und beantworte(n) Emails von montags bis freitags und biete(n) keine 24-Stunden-Erreichbarkeit an.
Der Zeitrahmen der Peerberatung gestaltet sich so, dass nach 2 Monaten Emailkontakt eine Kontaktpause von einem Monat stattfindet. Danach ist es möglich, wieder anzuknüpfen und zwei weitere Monate miteinander zu schreiben. Anschließend endet die Peerberatung.
Grundsätzlich gilt für die Kommunikation im Internet: Emails sind kein sicheres Kommunikationsmittel. Sie werden durch „Frauen helfen Frauen Stormarn e.V.“ nicht verschlüsselt.
Grenzen:
Ich/Wir biete(n) die Peer- und Angehörigenberatung nur für volljährige Menschen an.
Die Verantwortung für Dich/Euch und Dein/Euer Leben liegt bei Dir/Euch.
Bei konkreten Suizidankündigungen bin ich/sind wir jedoch verpflichtet, den Rettungsdienst/ die Polizei darüber zu informieren und Deine/Eure Emailadresse dorthin weiterzuleiten. Ebenso muss ich/ müssen wir verfahren, wenn Du/Ihr mir/uns konkrete Inhalte über eine aktuelle oder zukünftig geplante Lebensgefährdung anderer Menschen mitteilst/mitteilt.
Finden Bedrohungen durch Dich/Euch oder andere mit Dir/Euch im Zusammenhang stehende Personen gegen uns statt, beende(n) ich/wir unseren Emailkontakt und behalte(n) mir/uns vor, die Bedrohungen zur Anzeige zu bringen.
Ich/Wir bitte(n) darum, von detaillierten Gewaltschilderungen in Emails abzusehen.
Ich/Wir biete(n) keine Ausstiegsbegleitung (aus organisierten Gruppierungen) an.
Viele Grüße,
Paula u.a.
peer-beratung (At-Zeichen) fhf-stormarn. de (ohne Leerzeichen)